Schaustellern eine Perspektive bieten

Blick vom Lippebug auf das Riesenrad Herbstwoche 2019 Foto: L. Stotz

Die Corona- Krise trifft die Schausteller mit voller Wucht. Von Jetzt auf Gleich brechen einer ganzen Branche die Einnahmen weg, eine Veränderung der Situation ist nicht in Sicht. Seit Ende Mai ist bekannt, dass Volksfeste bis Ende Oktober nicht stattfinden dürfen, ob Weihnachtsmärkte statt finden können, liegt an der weiteren Entwicklung des Pandemie- Geschehens in Deutschland.

Überleben mit kleinem Beitrag sichern

Andere Städte machen es längst vor. Mit durchdachten Konzepten und Freizeitpark- Charakter bieten Kommunen wie Erwitte, Düsseldorf und Dortmund einen Pop-up Freizeitpark an, in dem die Besucherströme kontrolliert und gelenkt werden können. Eintrittskarten werden für bestimmte Zeitfenster online gebucht, sodass sichergestellt werden kann, dass nicht zuviele Menschen gleichzeitig auf dem Gelände sind. Durch diese Art der Kirmes- und Lunaparks, kann man den Schaustellern, auch wenn es nur ein kleiner Beitrag ist, das betriebliche Überleben sichern.

Lippstadt ohne Herbstwoche

Blick auf das Riesenrad vor dem historischen Rathaus in Lippstadt. Foto: L. Stotz

Wenn wir den heimischen Schaustellerbetrieben nicht eine Perspektive bieten, werden viele von ihnen nächstes Jahr nicht mehr existieren, dann wird es auch die Lippstädter Herbstwoche nicht mehr in der Form geben, wie wir sie bislang kannten. Dessen ist sich auch unsere Bürgermeisterkandidatin Sabine Pfeffer bewusst, die selbst seit 1995 als „Teilzeit-“ Schaustellerin auf unseren Festen vertreten ist und weiß, welche Sorgen und Nöte die Branche plagen. Welche weitreichenden Folgen dies für viele Bereiche, grade auch die Gastro- und Tourismusbranche mit sich bringt, sind noch nicht abzuschätzen.

Prüfantrag an die Verwaltung

Die Perspektive, viele unserer wertgeschätzen Schaustellerfamilien nach dem Winter nicht mehr auf der Herbstwoche anzutreffen, ist bedrückend! Aber die Situation ist nicht aussichtslos, wie andere Kommunen zeigen. Daher haben wir am 24.06.2020 den Bürgermeister schriftlich dazu aufgefordert, gemeinsam mit der Verwaltung zu prüfen, ob und wenn ja, in welcher Form und an welchem Ort, diese Pop-Up- Freizeitparks auch in Lippstadt realisierbar sind. Mit diesem Prüfantrag wollen wir den Schaustellern eine helfende Hand reichen, um mögliche Insolvenzen und Geschäftsaufgaben mit einem kleinen Beitrag möglichst zu verhindern.